- Prozesse beschleunigen und weitgehend automatisieren, um Kosten zu reduzieren
- Flexibler für neue regulatorische Vorgaben sein (5. EU Geldwäsche-Richtlinie oder FIDLEG)
- Präzision von Analysen erhöhen
Dafür bieten sich einige Möglichkeiten:
Daten für KYC und Customer Due Diligence (CDD) strukturieren
KYC Daten sind nicht immer aktuell. Banken und Versicherungen führen deshalb oft spezielle Qualitätssicherungs-Aktionen durch und erfassen fehlende Daten von Neu- und Bestandskunden. Liegen KYC-Daten gut strukturiert vor, lassen sich hochwertige Analysen durchführen, um das Kundenverhalten mit dem KYC-Profil abzugleichen. „Tech“ hilft also, Kunden und seine Aktivitäten noch besser zu kennen und Auffälligkeiten sofort zu erkennen.
UBOs finden
Geschäftsmodelle sind oft undurchsichtig. Das gilt besonders dann, wenn Unternehmenskonstruktionen so gestaltet werden, dass sie involvierte Personen oder Transaktionsflüsse verschleiern. Den UBO, also den Ultimate Beneficial Owner (wirtschaftlich Berechtigter) durch den automatisierten Abgleich mit dem Transparenzregister zu verifizieren, ist ein Beitrag zur Compliance-Sicherheit, den RegTech leistet.
False Positives in Geldwäsche-Analysen reduzieren
RegTech bringt in der Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung eine hohe Automatisierungsleistung, indem es riesige Datenmengen aus Sanktions- und PEP-Listen mit den Daten von Neu- und Bestandskunden abgleicht und Transaktionsmuster sowie Betrug erkennt. Einsparpotenzial bringt RegTech vor allem dann, wenn False Positives reduziert werden. Jeder False Positive bringt manuellen Aufwand mit sich. Um das einzugrenzen, lohnt es sich, die Qualität der Analysen konsequent zu verbessern.
Marktmissbrauch und Insiderhandel in Schach halten
Mitarbeiter geraten je nach Funktion schnell in Interessenkonflikte. Egal, ob sie absichtlich oder unabsichtlich unzulässigen Wertpapierhandel betreiben: Das Risiko trägt zunächst das Institut. RegTech hilft bei der laufenden Überwachung des Eigenhandels der Bank und der Mitarbeiter, ermöglicht Preclearance bei Drittbankgeschäften und unterstützt die Führung von Insiderverzeichnissen.
Zahlungen in Echtzeit überwachen
Transaktionsprüfungen sind heute weitgehend automatisiert. Sie analysieren quasi in Echtzeit Höhe, Empfänger, Empfängerland, BIC, Buchungstexte, etc. RegTech kann eine noch bessere IT-Umgebung schaffen, mit der sich Änderungen durch den Regulator bzw. interne Policies schnell in den Produktivbetrieb integrieren lassen.
Investigation Units entlasten
Wenn IT-Systeme auffällige Transaktionen oder Personendaten ermitteln, hilft nur die zeitnahe Abklärung des Vorfalls. Das ist oft ein manueller Aufwand, bei dem Unternehmen in komplizierten Fällen ganze Stäbe an Personen einsetzen, die Investigation Units. Ihre Arbeit trägt dazu bei, dass zukünftige Analysen genauer werden und immer weniger False Positives entstehen.
Cross-Border Geschäfte rechtlich prüfen
Bei grenzüberschreitenden Finanzgeschäften ist eine Vielzahl an Regeln zu beachten. Sobald ein Institut digitale Informationen von Anwaltskanzleien bezieht, können länderspezifische Regeln direkt abgefragt werden. RegTech ist aufgrund der vielen unterschiedlichen Regeln und der ständigen Aktualisierungen aus dem Cross-Border Business nicht mehr wegzudenken.
Mit Machine Learning aus Daten lernen
Machine Learning (ML) gilt als Wunderwaffe für Compliance-Automatisierung. Das vorhandene Wissen von Compliance- oder Investigation-Verantwortlichen kontinuierlich mit Machine Learning Modellen zu verbessern ist ein vielversprechender Weg zu weiterer Automatisierung.
Vorgaben des Regulators digitalisieren
An der Schnittstelle zwischen Gesetzgeber und Unternehmen drückt der RegTech-Schuh am meisten. Kaum ein Regulator liefert Daten oder Regeln für den direkten Import. RegTech ist eine sinnvolle Investition, um Regularien schneller in die Produktivumgebung von Unternehmen zu transferieren. Werden Regeln elektronisch geliefert, verkürzen sich die Integrationszeiten, und die Kosten sinken erheblich.